Immer dieser Schwanzlängenvergleich
Ja du ließt ganz genau richtig.
Kennst du das Thema? Moment, ich nehm dich einmal mit, denn ich denke der Titel kann etwas verwirren.....
Ich denke dieser Beitrag ist auch eher so ein "von Frau zu Frau" Ding, also wenn du was zwischen den Beinen hängen hast, ließ vllt jetzt nicht weiter ;-)
Es geht unter anderem um Frauen, die in körperlich Anstrengenden Berufen Arbeiten und in Berufen, die vielleicht eher häufiger von Männern ausgeübt werden und dann versuchen mitzuhalten. Ich habe das zumindest einige Jahre versucht und bin körperlich immer wieder an meine Grenze und darüber hinaus geraten. Ich habe mich selbst damit kaputt gemacht und mich auch genau so konditioniert. Erst wenn ich viel geleistet habe, dann ist es gut, vorher nicht.
Was ich dabei vergessen und verdrängt habe ist, dass wir Frauen, ob wir es wollen oder nicht zyklische Wesen sind. Wir haben einen immer Wiederkehrenden Zyklus und ich für meinen Teil höre darauf und lebe danach. Immer mehr und mehr.
Aber vorerst zurück zum Schwanzlängenvergleich..... Also wahrscheinlich stimmt es gar nicht und Männer tun so etwas gar nicht. Aber sind wir Frauen mal ehrlich, es ist doch manchmal so in unserer Vorstellung gewesen, dass die Männer zusammensitzen und eben diesen Vergleich vollziehen :-D Aber wie gesagt, wahrscheinlich war das immer nur ein Bild unserer Fantasie oder sowas :-D und darum geht es hier auch gar nicht. Es geht darum, dass wir immer versuchen mitzuhalten, mehr zu leisten, mehr zu machen und verlangen immer mehr von uns selbst. Ich denke auch dass wir noch in dieser Leistungsgesellschaft leben, in der nur die Leistung anerkannt wird und darüber mag ich gerne meine Empfindungen und Ansichten teilen.
Wann habe ich bewusst angefangen darüber nachzudenken? Eben ab dem Moment, in dem ich Hufpflegerin geworden bin. In meiner ersten Zeit, in der ich mich viel mit anderen Hufbearbeitern ausgetauscht habe ging es häufig darum, wie viel Pferde man am Tag schafft, wie viel in der Woche, was war die Höchstzahl und und und....
Und wenn ich das hier so schreibe, dann teile ich damit MEINE Empfindungen und das wie ICH es erlebt habe. Es kann sein dass du selbst Huftante bist und das nie Thema war. Oder dass du selbst in einem Job bist und das anders erlebst oder eben genau so. Naja, jedenfalls habe ich mich damals selbst immer unter Druck gesetzt, dass ich mithalten möchte, dass ich auch möglichst viel leiste und möglichst lange Tage habe etc.
Ich glaube jedoch dass das schlichtweg nicht gesund ist für uns, besonders nicht für uns Frauen. Vielleicht überlegst du auch mal einen Moment wie es in deinem Leben so aussieht??
Ich, für mich habe jedenfalls vor ein paar Jahren (Etwa 3 Jahren) entschieden, dass ich so nicht mehr weiter machen möchte. Dass ich auf meinem Grabstein nicht stehen haben will, Sarah, sie hat immer viel geleistet, hat nie wirklich gelebt. Ja, ich weiß, dass klingt jetzt höchst dramatisch für dich und du hast bestimmt gerade geschmunzelt, aber wenn du mal genau drüber nachdenkst ist es doch so.
Wir reißen uns den Arsch auf, wir machen und tun und am Ende ist nichts übrig, keine Zeit mehr für das schöne und wir leben teilweise nicht mehr im Jetzt.
Also so ging es mir sehr häufig.
Sodele. Nun geht es darum mich selbst umzukonditionieren und das klingt etwas abstrakt für dich :-) Ich weiß. Aber dieser Weg ist ziemlich befreiend, wenn auch herausfordernd.
Ich gebe dir mal ein Beispiel.
Ich habe gerade heute ein paar Termine abgesagt, weil ich mich nicht gut fühle. Also es ist so, dass ich nicht total im Arsch bin, das kann ich nicht sagen, aber ich habe keine Energie, keine Kraft, dies und das und ich kenne meinen Körper mittlerweile und weiß, wann es heißt einfach mal die Bremse zu ziehen.
Jetzt hatte ich heute die Termine abgesagt und habe mich sofort Scheiße gefühlt und musste erstmal heulen. Denn in meinem Kopf ist jahrelang eingepflanzt worden, dass ich doch weiter machen muss, dass ich erst ne Pause mache, wenn mein Körper wirklich richtig im Arsch ist und nicht vorher schon.
Ich weiß, dass einige so denken und so fühlen, denn wenn mein Job eines mitbringt, dann ist es dass ich sehr viele Gespräche unter Pferdemenschen mitbekomme und viele auch ihr Herz ausschütten. So wie ich auch häufig bei meinen Kunden :-D
Somit kommen wir auch zu dem Pferdigen Teil dieses Beitrages. Wenn wir mal überlegen, dass unserer Pferde so ultra feine Wesen sind, für uns einfach oft nicht vorstellbar, was glaubst du wie diese Wesen mit genau diesen Emotionen und Empfindungen in deinem Körper umgehen??
Ich denke auch, dass wir das ganze ja nicht trennen, also dass wir im Job denken, immer mehr leisten zu müssen und dass vor der Stalltür lassen. Nope Freunde. Verbergen könnt ihr das nicht. Die Zossen merken das.
Schau mal. Vielleicht ist es ja mal dran, das ganze zu überdenken und zu schauen wo du dich und deinen Körper ausbeutest und versuchst mitzuhalten. Und hey, vllt ist es für dich genau das richtige, dann go for it. Aber ich bin davon überzeugt dass wir häufig drüber gehen und mal inne halten sollten. Vor allem in den bestimmten Phasen deines Zykluses (Sagt man das so? :-D) Manchmal ist einfach Ruhe und Rückzug angesagt, ohne das zu verurteilen.
Und wenn du eine Frau bist, genieße deinen Zyklus.
Ich genieße meinen immer mehr.