Hufpflegeintervalle

30.07.2023

Na, erzähl mal.... 

Was hast du noch gelernt, wie sollten die Hufpflegeintervalle in der Regel sein oder erzähl mal wie du es handhabst.

schreib mir gerne mal ;-)

Und in diesem Beitrag gebe ich dir meine Gedanken dazu.

Lange Zeit war es Gang und Gebe alle 8 Wochen die Hufe der Pferde zu bearbeiten. Das kennst du noch oder?

Weißt du das diese Zeitangabe noch aus der Kriegszeit kommt. In diesen Zeiten wurden die Hufe der Pferde alle 8 Wochen bearbeitet, weil es nicht anders ging. Und du denkst dir jetzt, was früher ging, geht auch heute.

Aber seitdem hat sich einiges geändert.

Zum einen gab es wahrscheinlich schon damals Pferde die damit Probleme hatten, die aber weiter funktioniert haben und die damit einfach weiter gelaufen sind. Denn wir haben hier immer noch "Kompensationskünstler" an unserer Seite. Und die, die damit nicht laufen konnten, sind eben aussortiert worden oder sind einfach umgefallen und liegen geblieben. So war es nun mal damals.

Was hat sich noch geändert.... Damals hatten die Pferde ganz anderes Futter zur Verfügung. Leider machen unsere Futtermittel heute viel kaputt und stellen neue Herausforderungen dar. Auch die Wiesen und das Heu hat sich verändert. 

Daneben wurden die Pferde damals ganz anders bewegt. Ich finde heute stehen viele Pferde viel mehr als dass sie in Bewegung sind.

Die Liste lässt sich bestimmt noch weiter fortführen ;-) Letztendlich ist es egal, wie genau der Unterschied ist. Worauf es ankommt ist, wie unsere Gegebenheiten sind und was heute sinnvoll ist.


Ich habe viele Pferde in kurzen Intervallen und habe damit sehr gute Erfolge. Wir reden hier von Intervallen von 3 bis 5 Wochen, mein maximales Intervall liegt bei 6 Wochen (Wenige Ausnahmen bestätigen die Regel).

Wieso ist das so?

Das Horn am Huf hat unterschiedliche Arten, so sprechen wir von Strahlhorn, Sohlenhorn und Wandhorn, die sich in Ihren Eigenschaften unterscheiden. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass wir ein ungefähres Hornwachstum von 1 cm in 4 Wochen haben. Und nun darfst du kurz aufhören zu lesen und mal eben 1 cm mit deinen Fingern in die Luft halten oder hol dir ein Maßband und halte dir vor Augen von was wir hier reden.

Hast du´s?

Und stell dir nun dieses Wachstum am Huf deines Pferdes vor. Verlängere mal die Strukturen die du siehst um diese Länge. Das Wandhorn, die Eckstreben und den Rest auch.

Und wenn wir jetzt noch Verbiegungen in den Wänden haben, verstärken sich diese Verbiegungen auch. Ist logisch oder?

Und eins verrate ich dir auch noch.... Umso länger du diese zu langen Intervalle beibehältst umso mehr werden alle Abweichungen am Huf verstärkt. Warum genau das so ist erkläre ich unter anderem in meinem Basishufkurs für Pferdebesitzer, wenn es dich näher interessiert ;-)

Aber ich mag noch kurz anreißen, was sich so alles verstärken kann. Die Wandverbiegungen werden mehr, Wir haben Wandzerreißungen, drückende Eckstreben und dadurch kommt es zu Trachtenzwang und Strahlfäule! Nur um einen kurzen Einblick zu schaffen ;-)


Mit Herz für die Pferde