Die Sache mit dem Erfolg....
Ich mag diese Posts nicht so gerne in denen Menschen schildern wie hart ihre Arbeit ist, welche Ausgaben sie haben und wie wenig sich alles rentiert, blablablub. Ich denke jeder Selbstständige hat seine Herausforderungen, egal in welcher Branche. Obwohl ich absolut finde dass Hufmensch sein ein Knochenjob ist und bleibt (HAHAHA, das wollte raus) Aber darum geht´s nicht. Das hier soll nicht so ein Jammer Post werden, versprochen. Ich komme gleich zum Thema, wieder versprochen.
Es ist schon einige Monate her, da schrieb mich eine Frau an, ich nenne sie mal Frau N. Sie schilderte mir kurz die Situation, dass ihr Pferd viele "Baustellen" hat und ob ich zur Behandlung kommen kann. Eigentlich war das gar nicht so cool für mich, weil das Pferd weiter weg stand, aber ich war zufällig einen Tag später grob in der Richtung und schlug vor, dass wir uns schon am nächsten Tag treffen können. So richtig hatte der Termin mir nicht gepasst, weil der Tag schon lang war und ich abends spät heim gekommen bin. Aber auch hier, ich will nicht jammern :-D An diesem Punkt hätte ich schon auf meine Intuition hören sollen.
Der Behandlungstermin war nicht gut gewesen aus meiner Sicht, das Pferd war nervös, ließ mich kaum an sich ran und hatte augenscheinlich Schmerzen. Ich bin an dem Abend heim gefahren und war nicht zufrieden gewesen, dachte mir aber, dass das manchmal einfach so ist. Und mal ganz ehrlich, wir Therapeuten könne auch nur begrenzt zaubern ;-)
Mir ließ dieser "Fall" keine Ruhe, aber da das Pferd nicht in meiner Nähe war, habe ich versucht bestmöglich per WhatsApp zu unterstützen.....Das Ende vom Lied war, dass das Pferd Akut im Knie Probleme hatte und das ganze vom Tierarzt weiter behandelt wurde. Worauf ich jetzt kommen möchte ist, dass ich wie gewohnt eine Rechnung ausgestellt habe, die bis heute (Monate Später) nicht beglichen wurde.
Ich wurde immer wieder vertröstet und nun höre ich nichts mehr.
Und Achtung, ich jammere ganz kurz. Mich hatte es schon geärgert, weil ich sehr zeitnah dort war, weil ich nochmal Extrakilometer gefahren bin, später heim kam, als ich wollte und an dem Tag wenig Zeit hatte zu meinem eigenen Pferd zu fahren. Außerdem hatte ich viel Energie und Hirnschmalz reingesteckt.
Aber irgendwann dachte ich mir, okay.... Alles im Leben ist ja für etwas gut und so auch das....Also schau ich mir das ganze doch nochmal anders an.
Nun komme ich auf die Sache mit dem Erfolg, denn hier war für mich der Knackpunkt. Schau mal. Der Termin war für mich von vornherein nicht Erfolgreich und ich konnte nicht so für das Pferd Wirken, wie ich es mir wünsche und wie mein Anspruch ist. Aufgrund dieser ganzen Geschichte habe ich mir sehr viele Gedanken gemacht um eben dieses Thema: Erfolg bei einer Behandlung. In diesem Fall ist es eine Behandlung gewesen und dafür kannst du auch Hufpflege, Training, Tierarztbesuch ersetzen, denn auch hier entsteht eine Dienstleistung die bezahlt wird.
Dann dachte ich so über die Therapeuten und Trainer nach, die ich an meinem Pferd hatte. Ich hatte früher sehr regelmäßig Therapeuten und Trainer an meinem Pferd. Ich weiß noch sehr genau dass es drei Therapeuten und zwei Bodenarbeitstrainer waren. Und ja, es stimmt, auch hier war nicht jeder Termin erfolgreich, nicht jeder Termin hat mich zufrieden gestellt und auch ich habe mal den Gedanken gehabt: "Na toll, das hat ja nix gebracht" und dennoch habe ich IMMER jeden bezahlt und jede Rechnung beglichen. Und wenn ich jetzt im Nachhinein nochmal über diese "Erfolglosen" Termine nachdenke, weiß ich, dass mir jeder einzelne auf meinem Weg geholfen hat, dass ich aus jedem einzelnen etwas lernen konnte und dass ich wirklich für jeden einzelnen sehr dankbar bin.
Es erfüllt mich sehr wenn ich auf meinen Weg und den Weg mit meinem Nevil und auch mit den Eseln und Katzen zurück schaue. Ich bereue keinen Therapeutenbesuch, Trainer, Tierkommunikation oder oder oder. Denn alles hat mich immer weiter gebracht.
Es wird immer wieder Termine/ Behandlungen geben, die nicht so laufen wie ich es gern hätte oder du als Besitzer, aber ich lege dir sehr ans Herz, weiterhin offen zu sein, alles zu reflektieren, alles mal von einem anderen Aspekt zu betrachten und sei fair zu allen die Energie in dich und dein Tier stecken.
Es ist eben auch so, dass so viele Einflussfaktoren einspielen ob eine Behandlung erfolgreich ist. Mal als Beispiel... Wenn das Pferd generell Nervös ist und vllt an einem Tag extrem nervös, gibt es als Therapeut schon Wege und Mittel zu versuchen das Pferd in den Behandlungsmodus zu setzen, aber manchmal geht es schlichtweg nicht und das muss man akzeptieren. Wenn ein Pferd in diesem nervösen Zustand ist, ist es dauerhaft in Alarmbereitschaft und somit im Sympathikus. Für eine Behandlung in der ich im Gewebe etwas bewirken möchte, sollte das Pferd möglichst entspannt und somit im Parasympathikus sein. Es gibt auch immer die Möglichkeit alternativ in Bewegung zu therapieren, aber in diesem Fall war das auch nicht möglich. Dazu kann ich aber gerne einen separaten Blogbeitrag erstellen, es ist ein spannendes Thema :-)
Was hat mich das ganze aber dennoch gelehrt. Ich übergehe mich selbst und meine Intuition nicht mehr (Also ich übe noch intensiver daran und werde immer besser) und ich bin noch klarer in mir, setze meine Grenzen in Liebe. Ich wünsche dem Pferd von Frau N. alles Gute und gleichzeitig sage ich sehr deutlich dass alle Zechenpreller fern bleiben sollen, sucht euch einen anderen Deppen. Frau N. wurde letztendlich von mir blockiert auf WhatsApp, nur für meinen Frieden :-D
Den Pferden zu liebe.
Eure Sarah